Ferien im Tiny House

Nachdem unsere Dezember- Ferien nach Schweden ins Wasser gefallen sind, wollten wir diese im Februar nachholen. Leider hat sich die Covid-Situation bis dahin nicht verbessert. Ausserdem waren zu dieser Zeit die Restaurants und nicht lebensnotwendigen Läden in der Schweiz geschlossen. So standen wir wiedermal vor der Entscheidung: Wegfahren oder zuhause bleiben? Wir brauchten einen Ort, an dem wir uns selber verpflegen konnten. Daher kam eigentlich nur eine Ferienwohnung in Frage. Auf der Webseite von AirBnB wurden wir dann fündig. Es ging für 4 Nächte ins Wallis in ein “Tiny House“. Dies ist ein kleines zweistöckiges Häuschen, in einem kleinen Dörfchen am Rande von Visp. Mit dabei war unser Kollege und Fotograf, Kevin von beroot.ch – Photography (externer Link), der uns mit seinem vielseitigen Fotoequipment begleitete.

Die Anreise über den Furka-Autoverlad verlief problemlos und wir waren ohne Stau im Wallis. Auf dem Weg lag die Hängebrücke Fürgangen-Mühlebach.
Fürgangen Hängebrücke
Fürgangen Hängebrücke

Perfekt um uns kurz die Beine zu vertreten. Eindrücklich liegt sie über der Rhone, die hier im Goms noch als kleiner Bergbach fliesst und die Dörfer Fürgangen und Mühlebach verbindet. Nach dieser kleineren Pause ging es weiter Richtung Visp. Das Tiny House wartete auf uns.

Das Häuschen ist etwa 20m2 gross und hat zwei Stöcke. Im unteren Stock befindet sich eine grosse Küche mit Essbereich. Daneben ist der Wohnraum mit einem Schlafsofa und der Toilette/ Dusche. Im oberen Stock befindet sich ein grosser Schlafraum mit 4 Einzelbetten und eine Dachterrasse.

Tiny House
Tiny House von oben
Nach dem wir den ersten Abend mit einem Fondue und ein paar Flaschen Wein eingeläutet hatten, ging es am nächsten Tag mit den Schneeschuhen auf die Moosalp. Leider fuhren wir von der falschen Seite hoch und konnten so, nicht ganz nach oben fahren. Wir parkierten in der Nähe von Bürchen und liefen einfach mal los. Mit Cervelats und Brötchen bewaffnet, gingen wir auf die Suche nach einer Feuerstelle. Nach etwa 30 Minuten erreichten wir eine solche, inmitten einer schönen Lichtung. Sogar Holzscheite waren noch vorhanden. Das Problem war nur, dass wir keine Zeitung dabei hatten zum Anfeuern… aber Not macht erfinderisch. Ein Tampon und 3 Hände voll trockenem Moos später brannte unser Feuerchen.
Grillen
Mhhhh lecker!

Nach unserem leckeren Mittagessen schnallten wir die Schneeschuhe wieder an und liefen weiter. Ein Rundweg führte uns zurück zum Auto. Auf dem Rückweg gingen wir noch einkaufen und füllten unseren Kühlschrank für die nächsten Tage, da wir uns ja selber verpflegen mussten.

Am nächsten Tag stand eine Wanderung Richtung Tunetschalp auf dem Plan. Die Alpstrasse konnten wir nicht nutzen, da sie voller Schneerutsche war und es zu gefährlich gewesen wäre diese zu überqueren. Also gingen wir direkten Weges auf dem Wanderweg zur Alp. Nach ca. 500 Höhenmeter erreichten wir ein kleines Häuschen. Die Sonne wärmte ganz schön, so dass wir unser Mittagessen auspakten und die herrliche Aussicht auf Brig genossen haben. Wir nutzen die Zeit und machten ein paar herrliche Luftaufnahmen vom Rhonethal mit Brig.
Brig
Hoch über Brig
Der Gornergrat stand an dem darauf folgenden Tag auf der Wunschliste aller Beteiligten. Also packten wir das Auto mit allem Fotoequipment das wir hatten und fuhren nach Täsch. Ab Täsch ging es nur noch mit dem Zug weiter. Zermatt ist Autofrei, dennoch war das Dorf voller Elektromobile. Naja, meiner Meinung nach nicht wirklich “autofrei“. Mit der Gornergratbahn ging es weiter zur Bergstation. Der Hochnebel löste sich langsam auf und wir erblickten das weltberühmte Matterhorn. Aber bevor die Arbeit mit den Kameras los ging mussten wir uns zuerst einmal stärken. Mit Aussicht genossen wir unsere überteuerten Pommes und leider schon kalte Wienerli. Von Rotenboden (eine Station unterhalb des Gornergrats) wollten wir den Winterwanderweg nach Riffelberg nehmen und unterwegs Fotos vom Matterhorn schiessen. Schnell fanden wir neben dem Wanderweg den perfekten Hügel. Wir richteten uns ein und liessen die Drohne für eine 360 Grad Luftaufnahme fliegen.

Die Sicht war perfekt! Kaum zu glauben was wir für ein Wetterglück hatten. Bei der Landung ging leider etwas schief und Simon fasste in die Rotoren … recht erschreckend zu sehen, was so kleine Rotoren anrichten können … also das nächste Mal besser die Finger weg! Nach dem der erste Schock vergangen war und der Finger verarztet wurde, ging es dann weiter Richtung Riffelberg. Wir erwischten gerade noch so das Bähnchen und fuhren zurück nach Zermatt und von dort nach Täsch zu unserem Auto.

Leider war der nächste Tag schon der letzte unseres Urlaubs im Tiny House…wir haben unsere Sachen gepackt und etwas aufgeräumt, das Haus reinigen mussten wir nicht, für das bezahlten wir eine Reinigungspauschale.

Da wir schon lange Mal nach Sion wollten, haben wir auf dem Rückweg die Hauptstadt des Kantons Wallis besucht. Wunderschön umschlossen von Weinreben und ihren zwei Festungen, Schloss Tourbillon und die Burganlage Valère sieht man die Stadt schon von weitem im Tal. Es lohnt sich die zwei Hügel mit den Festungen zu erklimmen, da die Aussicht über das ganze Tal wunderschön ist. Wäre nicht Corona könnte man die Festungen auch von innen besichtigen. Das sparen wir uns dann für das nächste Mal auf.
Burganlage Valère
Burganlage Valère

Fazit: Endlich haben wir mal wieder etwas Neues gesehen und erlebt und das trotz Corona.
Es ist etwas umständlicher, da man nicht einfach ins Restaurant gehen kann, aber mit einer Ferienwohnung oder in unserem Fall mit dem Tiny House hat das wunderbar geklappt.
Es ist natürlich nicht ganz billig, aber je mehr Personen mitreisen, desto günstiger wird es dann auch, etwas selber zu mieten. Die Region Wallis können wir auch sehr empfehlen. Es gibt viel zu sehen und zu erleben, besonders wenn man sich gerne in der Natur bewegt.
Zur Anreise: Wir haben uns entschieden mit dem Auto zu reisen, da unser Kollege Kevin mit seiner Fotoausrüstung doch eher schwer zu tragen hätte und wir auch noch Schneeschuhe und Winterausrüstung dabei hatten. So waren wir auch im Allgemeinen recht mobil für Fahrten auf kleinere Älpchen. Vielen Dank an Kevin von beroot.ch – Photography (externer Link) für die schönen Bilder von unseren Ferien!